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Oktober 2014 – Meinungen zum Gesundheits- und Rentensystem

Wie der Name unserer Studie bereits sagt, möchten wir mehr darüber herausfinden, ob und wie sich die Gesellschaft über die Zeit wandelt. Ändert sich zum Beispiel die Meinung von Leuten zu politischen Themen, wenn sich ihre Umgebung ändert (z. B. wenn es zu einer Finanzkrise kommt)? Und führt ein Wandel der politischen Meinung überhaupt dazu, dass entsprechende Veränderungen von der Politik tatsächlich durchgeführt werden? Um diese Fragen zu erforschen werden einige Fragen in jedem Jahr gefragt. Im Folgenden geht es dabei um Meinungen zu Veränderungen des Gesundheits- und Rentensystems.

Veränderungen des Gesundheits- und Rentensystems


In 2013 und 2014 haben wir gefragt, ob das Gesundheits- und das Rentensystem verändert werden sollte. Die Grafik zeigt, welcher Anteil der Befragten sehr viele oder viele Änderungen für notwendig halten (rote Balken) und wie viele Befragte keine oder nur sehr wenige Änderungen möchten (grüne Balken). Im Jahr 2013 gab eine Mehrheit der Befragten an, dass viele oder sogar sehr viele Änderungen der beiden Sozialsysteme nötig seien. Der Vergleich der beiden Sozialsysteme zeigt, dass eine Veränderung des Rentensystems sogar noch notwendiger erscheint. Von 2013 zu 2014 hat die Meinung, dass das Renten- und Gesundheitssystem verändert werden sollte, unter unseren befragten Personen deutlich zugenommen. Der Anteil der Befragten, die das Rentensystem stark verändern würden ist von 65 % auf 74 % gestiegen, 73 % der Befragten sehen in 2014 die Notwendigkeit das Gesundheitssystem zu verändern. Ein Jahr zuvor waren es noch 53 % gewesen.

Finanzierung des Gesundheits- und Rentensystems


Doch wie sollten die beiden Bereiche des Sozialstaats verändert werden? Schon im Jahr 2013 war in beiden Bereichen etwa die Hälfte der Befragten der Meinung, dass der Staat mehr Geld für Renten (52 %) und für das Gesundheitssystem (48 %) ausgeben sollte. Die Ansicht, dass mehr Geld ausgegeben werden sollte, hat sich in der Bevölkerung im Verlauf des letzten Jahres noch verstärkt. Im März 2014 haben 63 % der Befragten angegeben, dass der Staat sehr viel oder viel mehr für Renten ausgeben sollte. Für das Gesundheitssystem ist 2014 im Vergleich zu 2013 nun auch die Mehrheit der Befragten (59 %) der Meinung, dass mehr Geld nötig ist.

Erhöhung des Rentenalters


Ein viel diskutiertes Thema im vergangenen Jahr war die Erhöhung des Rentenalters. Bis 2029 soll das Rentenalter schrittweise auf 67 Jahre angehoben werden – bereits im Jahr 2012 waren die ersten Arbeitnehmer von dieser Veränderung betroffen und mussten einen Monat länger arbeiten. Wie unsere Umfrage schon im Jahr 2013 gezeigt hat, ist die Erhöhung des Rentenalters in der gesamten Bevölkerung eher unbeliebt. 68% der Befragten lehnen die Rente mit 67 Jahren ab. Daran hat sich auch zwei Jahre nach der Einführung nichts geändert. In unserer Umfrage im März 2014 nimmt die Anzahl der Gegner zwar leicht ab, mit 64% der Befragten ist aber immer noch eine deutliche Mehrheit der Befragten gegen die Rente mit 67.